Weihnachten in verschiedenen Segelrevieren

Auch wenn Weihnachten in verschiedenen Ländern der Welt immer ähnlicher wird, findet man doch noch Unterschiede, auch innerhalb Europas. Im Folgenden gibt es einen kleinen Einblick in die Weihnachtsfeste anderer Segelreviere wie den Seychellen, den karibischen Inseln, Griechenland und Kroatien. Welche Ähnlichkeiten gibt es und welche besonderen Bräuche haben sich dort erhalten?  

Seychellen: Santa auf dem Jetski

Ein Törn zu den Seychellen ist wie eine Reise ins Paradies, es gleicht unserem Sehnsuchtsbild von einem perfekten Sonnen- und Badeurlaub: Palmen, feiner Sand an den Stränden, grüne Inseln und türkisblaues Meer. Bei diesem Bild kann man sich nicht vorstellen, dass Weihnachten in diesem Setting ganz ähnlich gefeiert wird wie bei uns. Die allermeisten Bewohner auf Mahé und Praslin sind Katholiken und haben damit den gleichen Hintergrund zum Fest. Es wird mit Lichtern und Weihnachtsschmuck dekoriert, Christbäume werden aufgestellt (vornehmlich aus Plastik), Geschenke verpackt, Weihnachtslieder gesungen und Messen werden besucht. Nur das natürliche Weiß und die kalten Temperaturen fehlen zur Advents- und Weihnachtszeit, stattdessen Wärme und Sonne. Der Weihnachtsmann kommt hier nicht durch den Kamin (denn den braucht man hier nicht), sondern durchaus auch mal auf dem Jetski.

Trotz sommerlicher Temperaturen und ungewohnter Weihnachtsszenerie heißt es, sich in Stimmung zu bringen. ©AdobeStock

Weihnachtsboote in Griechenland

Auch das Weihnachtsfest in Griechenland hat sich mehr und mehr dem unseren angeglichen, es gibt jedoch immer noch Traditionen, die sich unterscheiden. Weihnachten geht eine 40-tägige Fastenzeit voran, in der kein Fleisch und keine Milch verzehrt werden und die am 25. Dezember endet. An diesem Tag trifft man sich mit Familie, Freunden und Bekannten, um wieder richtig zu schlemmen. Daher ist dieser Tag der besondere Weihnachtstag. Die Bescherung findet eher am 1. Januar statt, da legt der heilige Vassilius den Kindern die Geschenke unter das Bett. Und interessant für uns: Auch das Schiff spielt zu Weihnachten eine Rolle, besonders natürlich auf den Inseln und in den Küstenregionen. Das Karavaki, welches kleines Boot bedeutet, wird mit Lichtern und anderer Deko geschmückt als kleines Modell zu Hause oder auch in groß in Städten aufgestellt. Es wird entweder aus Holz geschnitzt oder aus anderen Materialien gebastelt. Diese Tradition stammt bereits aus dem alten Byzanz. 

Das Karavaki schmückt auch die öffentlichen Plätze in Athen. ©AdobeStock

Karibik: Grillen am Strand

Gerade in unserer kalten Jahreszeit zieht es die Karibikfans über den Atlantik. Vielleicht hat der ein oder andere von Ihnen schonmal Weihnachten dort gefeiert. An weiße Weihnacht erinnert hier nur der weiße Sandstrand. Sonnenschein und warme Temperaturen laden für das Weihnachtsessen zum Barbecue an den Strand ein. Während man in Deutschland auf Schnee wartet, um Schneemänner und -frauen zu bauen, werden diese und andere Skulpturen dort auch aus Sand geformt. Je nach Zugehörigkeit der Insel gibt es Unterschiede in den Traditionen. Auf den französischen kommt Papa Noël zum ersten Weihnachtstag und bringt die Geschenke. Auf Martinique spielt das gemeinsame Singen zu karibischen Rhythmen und Percussion eine wichtige Rolle sowie das gemeinsame Essen mit Familie und Freunden. Weihnachtliche Getränke sind hier auf Rumbasis. Auf der niederländischen Insel Sint Maarten gehört zum Weihnachtsumtrunk ein Likör aus der heimischen Guavabeere.
Auch auf den englischen Inseln ist am 25. Dezember Boxing Day. Auf Puerto Rico und in der Dominikanischen Republik nahe den Britischen Jungferninseln dagegen erst am 6. Januar, am Tag der Heiligen Drei Könige. Auf anderen Inseln wie den Bahamas gibt es Karnevalsumzüge und Straßenparaden mit bunten Kostümen, Musik und Tanz. Sie werden Jukanoo genannt und werden vom 26. Dezember bis 1. Januar gefeiert. Da es auf den Inseln an Tannen fehlt, werden andere Baumarten oder künstliche Bäume mit Lichtern und Deko geschmückt.

Ein Springbrunnen wird zum Christbaumhalter in Fort-de-France, Martinique. ©AdobeStock

Weihnachtsweizen in Kroatiens

In Kroatien sähen Mütter und Töchter in der Vorweihnachtszeit Weizensamen in ein Gefäß. Je höher der Weizen bis Heiligabend wächst, desto erfolgreicher wird das neue Jahr. Am Weihnachtstag werden dann Schleifen mit den kroatischen Farben um den Weizen gebunden.
Am Heiligabend gibt es einen Brauch, der auch eine Wortverwandtschaft auf Kroatisch aufweist. Badnjak heißt nicht nur Heiligabend, sondern auch Baumstamm. Je nach Region wird er an Heiligmorgen geschlagen und bevor er angezündet wird, mitunter mit zusätzlichen Sachen bestreut oder besprenkelt, etwa mit Wein. Der Scheid soll dann den ganzen 1. Weihnachtstag über brennen.

Je höher der Weizen wächst, desto mehr Glück soll das neue Jahr bringen. ©AdobeStock

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.