Vom Winter in den ewigen Frühling: Segeln um Lanzarote auf den Kanarischen Inseln

Erfahrenere Segler müssen nicht bis zur nächsten Saison auf Ihren Segel-Urlaub warten. Auch im Winter gibt es in Europa mit den Kanarischen Inseln ein Segelrevier mit angenehmen Temperaturen und steten Winden. Da die Inseln zu Spanien gehören, reicht für die Einreise der Personalausweis. Die Flugdauer beträgt 4 Stunden. Erkunden Sie Lanzarote auf einem einwöchigen Törn rund um die Insel oder planen Sie mit mehr Zeit auch Ziele auf Fuerteventura ein. 

Klima, Wetter und Navigation

Von Winter kann man wetterbezogen bei den Kanaren fast gar nicht sprechen. Wenn wir in Deutschland den Schal noch höher ziehen, ist es dort um die 20 Grad warm. Auf Lanzarote scheint 300 Tage im Jahr die Sonne und die steten Nordost-Passatwinde liegen zwischen September und Mai um die 5 Beaufort. Zwischen den Inseln kommen Düseneffekte mit 5 bis 10 Knoten dazu, etwa zwischen Lanzarote und Fuerteventura. Den Wetterbericht sollte man immer im Auge behalten, denn es können im Winter Tiefdruckausläufer auftreten, die von Süden kommen und Regen mitbringen. Der Calima dagegen bringt starken Wind und warme Luft aus Südosten, mit dabei auch feiner Sand aus der Sahara. 

Als Gezeitenrevier kann der Höhenunterschied auf Lanzarote bis zu 3 Meter variieren. Es gibt wenige Untiefen, neben einer Handvoll Marinas und Häfen gibt es auch einige ruhige Ankerplätze, wie Playa Francesa, Papagayo und Los Lobos. Segler, die sich mit dem Revier vertraut machen wollen, können sich auch die ersten Tage einen Skipper mitmieten und sich in das Revier einführen lassen. In der Marina Lanzarote gibt es auch ein Trainingscenter. Wer seine Kenntnisse erweitern möchte, kann dort von einem Tag Hafenmanöver bis zum detaillierteren Training über den gesamten Charter dazubuchen.

Die Wassertemperaturen liegen ganzjährig um die 20 Grad. Schnorchelnd oder tauchend kann man hier also nicht nur im Sommer der Unterwasserwelt nahe sein. Sie können sich auch ein SUP mitmieten oder anstelle eines Dinghys wählen. Vor allem Wind- und Kitesurfer treibt es auf die Insel mit ihren guten Windbedingungen. Wassersporttechnisch hat die Insel daher viel zu bieten.

Die Palmenstadt Haria bildet schon seit Jahrhunderten eine Oase in der sonst kargeren Landschaft. ©pkazmierczak/AdobeStock

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Arrecife – Start in der Hauptstadt mit ursprünglichem Charakter

In der Hauptstadt der Insel, Arrecife, liegt die Marina Lanzarote. Die Anfahrt vom Flughafen dauert etwa 15 Minuten mit dem Auto. In der Stadt gibt es viele Restaurants und Supermärkte sowie einen Markt.c In der Hauptstadt leben etwa die Hälfte der Lanzaroteños. Das Zentrum ist von der Marina aus fußläufig zu erreichen. Genießen Sie den ursprünglichen Charakter der Stadt, den die Bewohner der Insel erfolgreich im Stadtbild verteidigt haben. Hotelkomplexe und Hochhäuser sucht man hier wie auf der gesamten Insel vergeblich. Spazieren Sie an der Promenade entlang und besuchen Sie die Festung Castillo de San Gabriel aus dem 16. Jhr. mit ihrem Museum zur Geschichte der Stadt oder die älteste Kirche der Insel, Iglesia de San Ginés, mit ihrer schönen holzgeschnitzten Decke. Im gleichen Viertel befindet sich auch die Charco de San Ginés, eine Meerwasserlagune mitten in der Stadt, gestaltet durch den bekannten Architekten der Insel, César Manrique. Hier gibt es auch mehrere Restaurants und Bars.  

Hotelkomplexe sucht man auf Lanzarote vergeblich. Die Insel und ihre Hauptstadt Arrecife gestalten die Einwohner. ©AdobeStock

 

Im Norden – César Manrique, der berühmte Lanzaroteño, und La Graciosa

Kulturelle Sehenswürdigkeiten der Insel haben vor allem mit dem prominenten Architekten César Manrique zu tun, der überall präsent scheint. Charakteristisch sind seine amorphen Häuser und Anlagen, die sich wunderbar in die Landschaft der Insel einfügen. Sein Atelier (Fundación César Manrique) nahe Arrecife, das er in Vulkanblasen gebaut und stylisch eingerichtet hat, sollten Sie auf jeden Fall besuchen.

Im Norden finden sich weitere bekannte Projekte des Architekten, die sich für einen Tagesausflug mit einem Mietwagen eignen. Vom Mirador aus, einem Café und Restaurant an der Nordspitze der Insel, kann man bei einem Kaffee durch riesige Glasfenster den Blick auf die Insel La Graciosa genießen. Oder Sie besuchen in der von Manrique zu einem akustischen Saal gestalteten Höhle Cueva de los Verdes eines der Konzerte, die hier veranstaltet werden. Ganz in der Nähe liegt auch einer der längsten Lavatunnel der Welt, durch den Sie zu einem See spazieren können, in dem, bedingt durch die Dunkelheit, weiße Höhlenkrebse leben. In der Gestaltung der übrigen Grotten der Jameos del Agua hat Manrique wieder seine Handschrift hinterlassen. Wenige Kilometer südlich davon können Sie im Casa/Museo das noch komplett eingerichtete Wohnhaus besichtigen und den Jardin de Cactus mit über 1000 verschiedenen Kaktusarten. 

An der Nordspitze der Insel liegt die kleine Insel La Graciosa. Sie gehört zum größten Meeresschutzgebiet Europas und kann mit Leihfahrrädern erkundet werden. Im Hauptort Caleta del Sebo, in dem auch der Hafen liegt, finden Sie eine gute Versorgungsstruktur. Um hier im Hafen zu liegen, braucht es eine Genehmigung, ebenso wenn man in der Bucht Playa Francesa ankern möchte. Vercharterer bieten auch Komplettpakete mit Ankergenehmigungen vor La Graciosa und Genehmigungen zum Betreten der Los-Lobos-Inseln (s.u.) sowie den Gebühren für alle Marinas auf den Kanarischen Inseln an. Wale und Delfine leben in diesem Revier zum Teil ganzjährig, zum Teil halten sie sich hier auf ihren Wanderungen im Frühjahr und Herbst auf. Über 30 verschiedene Arten von Meeressäugern können Sie hier vom Boot aus sichten, wie Pottwale und Grindwale. 

César Manrique prägte die Insel wie kein anderer, etwa mit dem Jardin de Cactus. ©Irene Lorenz/AdobeStock

 

Im Süden – schöne Buchten, ungewöhnliche Weinkultur und bizarre Vulkanlandschaft

An der Westküste gibt es keine Marina zum Anlaufen, erst wieder an der Südspitze der Insel Castillo del Aguila die Marina Rubicón, in der Sie alles für Ihre Versorgung vorfinden. Hier im Süden liegt auch einer der wenigen weißen Sandstrände und einer der schönsten, Playa de Papagayo. Ankern Sie in der Bucht und genießen Sie das kristallklare Wasser, das auch ideal zum Schnorcheln ist. Weitere über 60 Strände mit dunklem Sand bieten Sonnenanbetern ein anderes Erlebnis als der weiße Standard. Nur wenige Seemeilen entfernt liegen die Inseln Los Lobos, die Sie auch wandernd erkunden können. Die Inseln, nur 2 Seemeilen von Fuerteventura entfernt, südlich von Lanzarote, sind Heimat vieler endemischer Pflanzen und Vogelarten der Kanarischen Inseln. Taucher zieht es in ein ungewöhnliches Kunstmuseum in zwölf Metern Tiefe vor der Südküste Lanzarotes in der Bucht Las Coloradas. Der Künstler Jason deCaires Taylor hat hier mehrere Hundert Skulpturen versenkt, die auch als künstliche Riffe dienen und man neben den Figuren auch ihre Bewohner entdecken kann.

Vom Süden aus können Sie auch mit einem Mietwagen weitere Sehenswürdigkeiten in einer Tagestour an der Westseite oder im Inneren erkunden. Von hier aus ist es nicht weit zum beliebten Ausflugspunkt Los Hervideros. Die Klippen im Südwesten der Insel bestehen aus schwarzem Lavagestein. Hier stürzte einst die heiße Masse ins Meer, heute hat die ungebremste Kraft des Atlantiks Grotten ins puröse Gestein geformt und tut es immer noch. Rund um die Insel gibt es auch natürliche wie künstliche Pools, in denen man auch auf der tosende Seite des Atlantiks in Ruhe Baden kann. Nur etwas nördlich davon im Timanfaya-Nationalpark ist der Ursprung des Archipels präsent. Hier fährt man durch Mondlandschaften mit vielen Vulkankegeln und heißes Wasser sprüht aus der Erde. Im Restaurant des Besucherzentrums wird die Erdhitze – in sechs Metern Tiefe sind es 400 Grad – auch für den Grill verwendet, um die Besucher mit Kulinarischem nach einer Tour durch den Park zu versorgen.

Oder Sie entscheiden sich bei Ihrem Tagesausflug für einen kulinarischen in das Weinanbaugebiet La Geria. In den Bodegas können Sie die Weine zu inseltypischen Speisen probieren und sich die eigenwillige Anbaukultur anschauen, die einst vom Metropolitan Museum of Art zu einem Kunstwerk erklärt wurde. 

Im Timanfaya-Nationalpark trifft man auf eine bizarre Landschaft aus Vulkankegeln in den unterschiedlichsten Farben. ©Song about summer/AdobeStock

 

Die Ostseite – Strände und Wassersport

Nun liegen die Häfen nicht weit auseinander. Der nächste, Puerto Calero, ist ein moderner Sporthafen und bietet mehrere Restaurants und Läden für die Segelcommunity, die sich hier trifft. Oder Sie fahren zum ehemaligen Fischerort Puerto del Carmen, eines der wichtigsten Touristenzentren der Insel, mit einem sechs Kilometer langen Sandstrand und einem breiten Angebot an Ausgehmöglichkeiten sowie verschiedenen Wassersportarten.  

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Die Kanarischen Inseln – Welche Insel erreiche ich von wo aus?

Erfahrene Segler und Blauwassersegler mit mehr Zeit können sich auch zu den anderen Inseln aufmachen oder von dort starten. Lanzarote ist die östlichste Insel der Gruppe. Südlich liegt Fuerteventura nur 7 sm entfernt und bietet zum Sonnen und Baden viele lange Sandstrände. Möchten Sie die grünen Inseln im Westen entdecken, starten Sie am besten von Teneriffa aus. Von hier aus sind die westlichsten Inseln La Gomera, El Hierro und La Palma, die ideal für Wanderer sind, erreichbar. Im Norden Teneriffas liegt der Starthafen Radazul, im Süden Las Galletas. Von Gran Canaria, im Zentrum der Kanarischen Inseln, können Sie direkt vor Ort entscheiden, ob der Törn eher nach Westen oder Osten gehen soll. 

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Bei Interesse für ein unverbindliches Angebot oder weiteren Fragen zu den Kanarischen Inseln oder Wintersegelzielen kontaktieren Sie uns unter info@1a-yachtcharter.de oder per Telefon unter +49 5741 3222690.

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