“Martinique ist für uns etwas ganz Besonderes”

Sandrine und Marius leben auf Martinique, auf einem Katamaran. Mit dem segeln sie nicht nur selber, sondern bieten als Little Gaia Charter jedem die Möglichkeit, mit ihnen als Crewed Charter auf einer Tages- oder mehrtägigen Segeltour das wunderschöne Martinique, aber auch St. Lucia und die Grenadinen zu erleben. Uns hat ihr Angebot sehr gefallen, sodass wir sie persönlich kennenlernen wollten. Wie sie zu einem Leben auf dem Boot gekommen sind und was für sie das Besondere an Martinique ist, haben Sie uns in einem Interview verraten.

Marius und Sandrine leben auf Martinique und kennen sich dort bestens aus.

Marius, du bist der Skipper auf der Gaia, wie bist du zum Segeln gekommen?

Marius: Eine Freundin hatte mir erzählt, dass ihr Vater eine Atlantiküberquerung plant. Ich habe sie dann im Spaß gefragt, warum sie nicht mitfährt, das wäre doch eine tolle Gelegenheit, so etwas mal mitzumachen. Und sie meinte, du bist ja verrückt, ich fahre doch keine 3 Wochen übers Meer. Und ich hab gesagt, ich würd’s machen. Darauf meinte sie, das kannst du machen, er sucht noch Crewmitglieder. Ja, und ab da ging es dann los, dass ich mich erst mit ihrem Vater getroffen habe, um zu schauen, wie wir uns so verstehen, und wir waren dann vor der Überquerung auch noch drei Wochen zusammen in den Kanaren segeln. Vor den Kanaren habe ich als erste Segelerfahrung einen Ausbildungstörn in Slowenien und Italien gemacht, um das Segeln zu lernen und zu schauen, wie ich es vertrage, damit ich nachher nicht nur über der Reeling hänge. Es hat aber alles gut geklappt und hat mir sehr viel Spaß gemacht, sodass ich dann auch die Überquerung mitgemacht habe.

So hat es dich dann auf der Fahrt nach Martinique verschlagen?

Marius: Genau, ich habe zu der Zeit an der Universität in Kassel als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet. Mein Projekt an der Uni war gerade abgeschlossen, als diese Gelegenheit zur Atlantiküberquerung kam, und da habe ich mich entschieden, dafür eine Auszeit zu nehmen und per Boot die Karibik zu erkunden. Der Plan war ursprünglich, danach wieder zurück nach Deutschland zu reisen und zu gucken, was passiert. Ich hatte mir kein Zeitlimit gesetzt, sondern entweder bis keine Lust mehr da ist oder das Konto leer. In der Karibik bin ich dann bis zu den Grenadinen gesegelt und wieder zurück nach Martinique, wo ich Sandrine kennengelernt habe. Danach haben wir von Martinique aus das Segeln zusammen weiter verfolgt.

Sandrine, du bist ursprünglich von Martinique, hast aber lange in Quebec, Kanada, gelebt, was hat dich auf die Insel zurückgebracht?

Sandrine: Auf jeden Fall das Wetter. Als ich Marius kennengelernt habe und wir darüber gesprochen haben, wie wir leben wollen, spielte Segeln eine wichtige Rolle, und sieben Monate Winter in Quebec passten nicht zum Leben auf dem Boot. Ich hatte hier auf der Insel auch noch ein Netzwerk von Freunden und Familie, sodass es auch angenehm war, wieder hierhin zurückzukehren.

Wo seid ihr zusammen gesegelt?

Marius: Wir sind zusammen in Malaysia gewesen und von dort mit anderen Leuten vier Monate auf zwei Yachten gesegelt, von West-Malaysia runter nach Borneo, einmal um Borneo rum und bis nach Indonesien. Da begann auch die Idee, in das Chartern einzusteigen.

Auf der Gaia gibt es drei Doppelbett-Kabinen für Gäste mit integriertem Badezimmer.

Wie kam es zum Start von Little Gaia Charter?

Marius: Auf der Reise haben wir natürlich auch andere Segelnde getroffen und einige hatten schon Erfahrung mit dem Verchartern. Und durch diese Gespräche kamen wir ins Nachdenken, weil wir gerne segeln und auf dem Boot leben und beide nach was Neuem suchten, ob das nicht auch was für uns wäre. Wir haben uns dann mehr und mehr informiert, haben nach Booten geschaut und Möglichkeiten ausgelotet, wie wir verchartern wollen, weil es da ja sehr viele Modelle gibt. Ich habe dann nach unserer langen Segelreise in Malaysia den RYA Yachtmaster Offshore gemacht, was vergleichbar ist mit dem Sportseeschifffahrtschein (SSS) in Deutschland.

Sandrine: Als wir über Monohull oder Katamaran nachgedacht haben, haben wir uns für den Katamaran entschieden. Nicht nur, weil das häufig in der Karibik verchartert wird, sondern auch, weil wir auf dem Boot leben, es zu unserem Zuhause machen wollten und es dafür komfortabler ist. Für Gäste, die noch nie gesegelt sind, ist es auch angenehmer, da er ruhiger im Wasser liegt. Trotzdem ist er auch schnell und man verliert nicht an Geschwindigkeit trotz Komfort.

Das ist eure Gaia, eine Belize 43. Wie kamt ihr auf den Namen Gaia?

Marius: Gaia ist die griechische Göttin der Erde, sozusagen Mutter Erde, und wir beide lieben das Meer und die Natur, daher gefiel uns der Name sehr gut. Er ist auch leicht auszusprechen für alle Sprachen in der Karibik, sodass auch unsere Gäste sich den Namen gut merken können.

Sandrine, du hast viele Positionen bei Little Gaia Charter übernommen, du bist Hostess, Köchin, Deckshand und sozusagen “Erster Offizier”. Was sind da deine Aufgaben und was siehst du als das Wichtigste an, wenn es um die Betreuung von Gästen geht?

Im „Rund-um-Paket“ muss man sich um keine Mahlzeit sorgen. Auch Sundowner stehen bereit.

Sandrine: Ich empfange die Gäste und mache mit ihnen die Sicherheitseinweisung. Ich mache sie mit dem Katamaran vertraut, weil nicht alles gleich funktioniert wie an Land, etwa die Toilette oder dass Sachen nicht liegenbleiben, sondern wegfliegen oder runterfallen, je nach Wind und Wetter, da haben die Leute ohne Segelerfahrung natürlich nicht so ein Augenmerk drauf. Ich koche für die Gäste und versorge sie mit Getränken. Ich helfe bei Arbeiten an Deck und falls etwas mit Marius sein sollte, kann ich auch als Skipper übernehmen, da ich auch segle und einen Sportbootführerschein für den Privatgebrauch habe. Genauso kocht Marius auch und wir beide putzen. Die Aufgaben sind fließend bei unserem kleinen Unternehmen.

„Wir geben unseren Gästen Tipps und bringen sie jeden Tag zu interessanten Orten, um die Inseln kennenzulernen.“Sandrine
Das Wichtigste in Bezug auf die Gäste ist, dass sie ihre Zeit an Bord genießen, aber nicht nur an Bord, auch an Land. Wir geben ihnen Tipps und bringen sie jeden Tag zu interessanten Orten, um die Inseln kennenzulernen. Wir gehen zum Beispiel auch mit ihnen schnorcheln. Wir sind da auch sowas wie Fremdenführer.

Ihr bietet Tagesfahrten, mehrtägige und Wochentrips an. Wie sieht denn ein Tag auf der Gaia aus, wenn die Gäste mit Übernachtung gebucht haben?

Marius: Gewöhnlich, aber natürlich auch abhängig von den Gästen, steuern wir jeden Tag eine andere Insel an. Wir starten mit dem Frühstück und dann sind wir, je nach Entfernung, 1, 2 bis 4 Stunden segelnd unterwegs. Wenn wir ankommen, unternehmen die Gäste was, sei es Baden, Schnorcheln, am Strand liegen, Wandern. Hat die Fahrt länger gedauert, gibt es erst einmal Mittagessen und dann, was immer unsere Gäste machen wollen. Wir geben gerne Tipps und Ideen. Wir haben auch unser Netzwerk von Locals, die Führungen machen oder auch ein Bonfire am Abend am Strand mit local Sundownern. Auch wenn unsere Gäste tauchen oder kitesurfen möchten, können wir das arrangieren. Zum Übernachten ankern wir in der Regel in einer der vielen schönen Buchten.

Sandrine: Unsere Gäste werden an Bord mit Erfrischungsgetränken und allen Mahlzeiten versorgt, die wir mit frischen Zutaten zubereiten. Bei den Gerichten lassen wir uns von der Küche Martiniques inspirieren. Außerdem gibt es ein Willkommensgetränk und jeden Tag einen Sundowner, ob mit oder ohne Alkohol. Für Aktivitäten haben wir auch Schnorchelausrüstung und ein SUP an Bord. Das ist unser “Rund-um-Sorglos-Paket”. Gaia kann aber auch als skippered Charter, also nur mit Marius als Skipper, ohne Hostess und ohne Verpflegung, über 1a Yachtcharter für einen gewünschten Zeitraum gebucht werden.

Wie kommen Gäste in der Gaia unter und wer reist am meisten mit euch?

Sandrine: Auf der Gaia haben wir drei Doppelkabinen mit je eigenem Badezimmer für unsere Gäste. Eine Kabine hat auch noch ein Bett, wo noch ein Kind zusätzlich schlafen kann. Insgesamt können also Gruppen von 6 Personen plus 1 Kind mitfahren. Es ist gemischt, wer mit uns fährt: befreundete Paare, Freundesgruppen, Familien.

Strandurlaub, Wanderungen im Regenwald, Schnorcheln im Riff, Sightseeing – Martinique ist ein paradiesischer Ort.

Ihr seid beide viel gereist, was ist für euch das Besondere an der Karibik und an Martinique?

Marius: Beim Segeln sind die Distanzen zwischen den Inseln sehr angenehm. Man kann Blauwassersegeln mit 6 bis 8 Stunden zur nächsten Insel, zwischen anderen liegen weniger als 4 Stunden, abhängig davon, ob man im Süden oder Norden segelt. Dann ist jede Insel kulturell anders, auch wenn sie zum gleichen Land gehören, wie St. Martin oder Martinique. Auch landschaftlich sind einige vulkanisch geprägt, andere sind eher Koralleninseln. Das macht die Karibik sehr interessant. Während der Segelsaison ist auch der Wind konstant angenehm zum Segeln, nicht zu stark und nicht zu schwach. Von den Temperaturen her ist es auch immer warm.

Martinique ist für uns etwas ganz Besonderes, weil es eine sehr grüne Insel ist, man kann hier schön wandern, es gibt viele Wasserfälle. Es ist einfach, hier hinzureisen, da die Insel in der EU ist.

Sandrine: Für mich ist Martinique mein Zuhause, ich fühle mich sehr wohl hier. Wenn man mit dem Boot unterwegs ist, ist Martinique ein guter Anlaufpunkt, weil man hier alles bekommen kann, was auf anderen Inseln schwieriger oder nicht möglich ist. Die Marina ist eine der größten der Karibik und bietet jeglichen Service und Reparaturen an.

Habt ihr Tipps für Segelnde auf Martinique?

„Mein Segeltipp: Um die französischen Inseln verwenden Fischer Plastikflaschen als Bojen für Fischfallen. Wenn man solche Flaschen sieht, sollte man vorsichtig sein, dass sich kein Schiffsteil im Netz verheddert.“Marius
Marius: Als Segel-Tipp ist es vielleicht hilfreich zu wissen, dass um die französischen Inseln Fischer Plastikflaschen als Bojen verwenden, um Fischfallen daran zu befestigen. Wenn man Glück hat, sind sie farbig angemalt, aber nicht immer ist das der Fall. Wenn man solche Flaschen sieht, sollte man vorsichtig sein, dass sich kein Schiffsteil im Netz verheddert.

Zum Ankern ist die kleine Bucht Anse Moustique sehr schön und ruhig. Sie liegt südlich nahe der großen Bucht von Marin, wird aber weniger angefahren. Im Norden können wir auch die kleine Bucht Anse Couleuvre empfehlen. Man kann nur tagsüber ankern, nicht über Nacht, aber es ist wunderschön dort, der Regenwald grenzt direkt an den schwarzen Sandstrand und wird von Klippen umrahmt. Man kann auch eine insgesamt 3-stündige einfache Wanderung zu einem Wasserfall machen.

Liebe Sandrine, lieber Marius, wir danken euch herzlich für dieses Interview! Wir würden am liebsten selbst direkt mit euch lossegeln. Falls auch Sie die Reiselust gepackt hat, finden Sie alles über Little Gaia Charter sowie deren Angebot hier:

Webseite: https://littlegaiacharter.com/de/
Instagram: https://www.instagram.com/little.gaia.charter/
Facebook: https://www.facebook.com/LittleGaiaCharter/

 

Haben Sie Fragen zu Wintersegelzielen oder zu einer Yachtcharter auf Martinique? Kontaktieren Sie uns. Wir erstellen Ihnen auch gerne ein unverbindliches Angebot. Sie erreichen uns via E-Mail unter info@1a-yachtcharter.de oder per Telefon unter +49 5741 3222690.

Unser Yachtangebot auf Martinique

 

Bildnachweis:
Alle Bilder: Little Gaia Charter

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