La Maddalena Archipel – Traumbuchten mit Haken

Die Costa Smeralda und das Maddalena Archipel

Die Costa Smeralda im Nordosten Sardiniens ist eines der beliebtesten Segelreviere Italiens. Segler finden an der Küste zwischen Olbia und Palau entsprechend eine große Auswahl an Yachten in mehreren Ausgangshäfen vor. Neben der Stadt Olbia selbst, wo auch Flug- und Fährhafen liegen, sind Portisco und Cannigione die bekanntesten Stützpunkte. Buchten mit dem typischen smaragdblauen Wasser und herrlichen Sandstränden finden Sie im gesamten Revier, das Highlight der Region ist jedoch ohne Zweifel der Maddalena Nationalpark.
Das traumhafte La Maddalena Archipel besteht aus über 60 kleinen Inseln. Auf der Hauptinsel La Maddalena lebt fast die gesamte Bevölkerung, der Rest der Inselgruppe ist ein Naturparadies, das für seine spektakulären Granitfelsen und das kristallklare, türkisfarbene Wasser bekannt ist. Das Archipel gehört zum Nationalpark Parco Nazionale dell’Arcipelago di La Maddalena und ist in verschiedene Schutzzonen eingeteilt. Es ist besonders bei Seglern beliebt, wird jedoch auch von Tagestouristen von Palau aus per Bootstour besucht. Wie an vielen anderen besonders schönen Orten der Welt wurde der Overtourism in den letzten Jahren zunehmend zum Problem, daher hat die Nationalparkverwaltung im letzten Jahr neue Regeln erlassen.

La Maddalena Ticket

Um das Maddalena Archipel besuchen zu können, ist der Erwerb eines entsprechenden Tickets erforderlich. Einige Vercharterer mit Basen im Norden Sardiniens haben diese Genehmigung bereits in ihren Angeboten integriert – für Chartergäste entfällt damit dieser organisatorische Schritt. Alternativ kann das Ticket entweder direkt vor Ort in zahlreichen Hafenbüros oder bequem online über die Webseite des Ministeriums erworben werden. Allerdings kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu technischen Problemen auf der entsprechenden Website. Demzufolge haben uns unsere Kunden im Laufe der Zeit folgende hilfreiche Tipps und Hinweise mitgegeben:

  • Die Buchung besser nicht über das Smartphone vornehmen – die Website ist mobil nicht vollständig optimiert und kann in manchen Browsern oder Ansichten Probleme verursachen.

  • Bezahlung idealerweise mit Kreditkarte – bei Debitkarten kann es zu Schwierigkeiten kommen.

  • Die Übersetzung (in Deutsch) ist z. T. irreführend. Lassen sie sich nicht verunsichern!

  • Der Bezahlvorgang wechselt zu einem (seriösen, aber im Ausland weniger bekannten) Dienstleister. Der Bezahlvorgang ist zwar auf Italienisch (in einigen Browsern automatisch auf Englisch), aber grundsätzlich selbsterklärend.

 

Aktuelle Situation

Was ist passiert?

Anfang August 2024 informiert die italienische Kommunalverwaltung alle Vercharterer über folgende die folgende Änderungen:

„Ordinanza nr. 1 del 06/08/2024 „Disposizioni generali per la salvaguardia e tutela degli habitat e dei fondali di Posidonia oceanica del Parco Nazionale e dell’area SIC/ZSC ITB010008“.
E’ fatto divieto di ancoraggio,e alle boe, dalle ore 21.00 alle ore 08.00, in tutta l’area marina del Parco Nazionali dell’Arcipelago di La Maddalena a tutte le unità da diporto, ivi comprese le unità da diporto che effettuano attività di noleggio, locazione, noleggio occasionale, scuola vela, diving e snorkeling” , la sanzione parte da una misura ridotta di € 596 euro“

Inhaltliche Übersetzung:

„Die Verordnung Nr. 1 vom 06.08.2024 der Kommissarin Dr. Rosanna Giudice wurde wie folgt veröffentlicht: „Allgemeine Bestimmungen für die Erhaltung und den Schutz der Lebensräume und des Meeresbodens von Posidonia oceanica im Nationalpark und SCI/ZSC Gebietes. „Das Ankern/Bojen ist von 21:00 Uhr bis 8:00 Uhr im gesamten Meeresgebiet des Nationalparks La Maddalena Archipelago für alle Sportboote verboten. Dies betrifft ebenfalls Sportboote, die durch Vermietung, Leasing, gelegentliche Vermietung oder von Segelschulen genutzt werden. Sowie Yachten die für Tauch- und/oder Schnorchelgänge genutzt werden.“ Die Sanktionen beginnen bei 596 Euro.“

Wieso wurde die Änderung mitten in der Saison beschlossen?

Nach Rücksprache mit unseren italienischen Partnern wurde uns bestätigt, dass dieses Gesetz keineswegs neu erlassen wurde – es besteht bereits seit 2007. Die aktuelle Situation zeigt vielmehr, dass die Kommunalverwaltung ein bestehendes Recht nun gezielt und konsequent zur Anwendung bringt. Was genau den Auslöser für die verstärkten Kontrollen darstellt, bleibt jedoch unklar.

Was passiert bei Missachtung?

Die Sanktionen werden direkt an den Bootsführer entrichtet. Ungeachtet, ob Charterer, Bootseigner oder gewerblicher Skipper. Die verantwortliche Person an Bord muss diese Gebühren zahlen. Ferner ist die Einhaltung der Regelung für die örtlichen Vercharterer essenziell wichtig. Sollte eine Charteryacht zweimal gegen das Ankerverbot verstoßen, ist der gesamte Maddalena Park für dieses Schiff gesperrt. Die Charterer haben eine entsprechend hohe Verantwortung gegenüber späteren Crews.  

Was sind die Alternativen?

Unsere Partner raten zur Übernachtung in einer der Marinas innerhalb des Parks – die meisten davon befinden sich im Süden der Hauptinsel Maddalena. Alternativ bleibt nur das Verlassen des Schutzgebiets. Angesichts des nächtlichen Ankerverbots ist davon auszugehen, dass die Marinas stark ausgelastet sein werden. Eine frühzeitige Reservierung wird daher dringend empfohlen.

 

Wie geht es weiter?

Die örtlichen Vercharterer versuchen, für ihre Charteryachten eine Sondergenehmigung zu erwirken. Leider blieben die Gespräche diesbzgl. bislang erfolglos. Die Branche hatte gehofft, dass sich vor Saisonbeginn ein Kompromiss erzielen lassen würde. Dies ist bislang ausgeblieben. 

 

Selbstverständlich behalten wir die Entwicklungen rund um das Maddalena-Archipel im Blick und bleiben für Sie am Thema!

Lesen Sie auch den Artikel in der Yacht (mit Abo) vom 21.09.24.

Alternativ im Boote Magazin.

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