Kroatische Inseln: Vis – Insel der Naturdenkmäler

Rund 20 Seemeilen von Hvar liegt die Insel Vis, eine der am weitesten vom Festland entfernten bewohnten Inseln in Kroatien. Bis 1995 wurde sie militärisch genutzt und war daher für ausländische Besucher tabu. Seit 2019 gehört Vis mit ihren umliegenden Inseln zu einem Geopark und ist Teil des UNESCO-Geopark-Networks. Hier liegen viele Naturdenkmäler dicht beieinander, welche am besten mit dem Boot zu erreichen sind. 

Vis-Stadt und Komiža 

Die zwei größten Orte auf der Insel sind Vis und Komiža, mit 1500 bis 2000 Einwohnern. Die Stadt Vis liegt auf der Nordostseite der Insel in der Bucht Viska Luka. Schon im 4. Jahrhundert v. Chr. besiedelten hier die Griechen die Insel und nannten sie Issa, die Römer später Lissa. Es folgten die Venezianer, Briten, Österreicher und Italiener, ihre Lage macht die Insel zu einem strategisch wichtigen Punkt in der Adria. Wenn man in die Viska Luka einsegelt, sieht man zur rechten Hand das Fort George. Das britische Fort aus dem 19. Jahrhundert kann man nicht nur besichtigen, sondern auch in der Bar einen Sundowner und im schönen Außenbereich die Aussicht aufs Meer genießen. Wer dadurch in Feierstimmung gerät, kann diese auch gleich abtanzen, denn die Bar ist im Sommer gleichzeitig ein Club

Weiter in der Bucht kommt man an der kleinen Halbinsel Prirovo mit dem Franziskanerkloster Sv. Jerolima. Hier gibt es auch einen schönen Kiesstrand, der für alle Altersstufen geeignet ist und flach ins Wasser geht. Hinter der Halbinsel liegt schließlich die Stadt und ihr Hafen (mit Tankstelle). Am Hafen ist man schon direkt an der kleinen, schönen Palmenpromenade, wo sich auch Restaurants, Cafés und Geschäfte befinden. Beim Erkunden der Stadt geht es durch schöne Gassen mit den typischen Steinhäusern mit ihren grünen Läden und Türen. Richtung Kut auf der Ostseite der Bucht befindet sich auch ein Bojenfeld. 

Vom Hafen direkt in der Stadt: Palmenpromenade mit der Kroatischen Halle (in rot).

Bei Ankunft in Komiža, auf der Westseite der Insel, fällt vor allem die Hafenzitadelle aus dem 16. Jahrhundert auf. Das Fischen ist immer noch ein wichtiges Standbein der Stadt, ebenso der Weinanbau. Neben den Liegeplätzen gibt es außerhalb des Hafens noch drei Bojenfelder. Wie in Vis spazieren Sie auch in Komiža durch kleine Gassen entlang traditioneller Steinhäuser. Nördlich des Hafens kann man gleich am Gusarica Beach einen Strandnachmittag verbringen. Komiža liegt am Fuße des höchsten Berges der Insel, Hum. Auf einer Wanderung hat man von hier aus immer einen schönen Blick auf die Bucht und die Stadt. Ganz auf den 587 Meter hohen Gipfel kommt man nicht, da hier noch militärisches Gebiet liegt.

Ob Liegeplatz oder Boje, am besten vorreservieren, denn die Plätze sind nicht zahlreich vorhanden. 

Komiža mit seinem Hafen und links einem Bojenfeld.

 

Von der vebotenen zur idyllischen Insel: Strände, Höhlen, U-Boot-Tunnel

Östlich der Stadt Vis findet sich gleich ein schöner Strand namens Stončica. Hier gibt es sowohl Sand als auch Felsen und klares Wasser zum Baden und Schnorcheln. Da er flach ins Wasser geht, ist er auch gut für Familien mit Kindern geeignet. Am Strand ist auch ein kleines Restaurant. Zwei Buchten weiter östlich liegt mit Smokova ein weiterer Strand, der vom Land schwerer zugänglich ist und damit wenig besucht – ideal für Segelnde. 

Auf der unbewohnten kleinen Insel Ravnik gibt es die Grüne Grotte als Pendant zur Blauen auf Biševo (siehe unten). Hier darf man auch Schwimmen und sie ist gerade bei Tauchern durch mehr Lichteinfall beliebt. Sie wurde in der Vergangenheit für militärische Zwecke genutzt. Für den Besuch muss man Eintritt zahlen. Da es hier voller werden kann, sind die Randzeiten empfehlenswerter.

Rund um Vis liegen viele kleine Buchten mit Stränden, wie hier Stončica.

An der Südküste liegt auf der Hälfte in einer kleinen Bucht der beliebte Strand Stiniva. Eingefasst von Klippen liegt durch ein 5 Meter breites Felstor mit Dinghi oder schwimmend zugänglich ein kleiner Strand. Seine Form und die Farben der Bucht – die beigebraunen Klippen, auf ihnen die grüne Vegetation, der weiße Strand und das türkisblaue Meer – machen Stiniva zu einem sehr schönen Törnziel. Da die Bucht klein und nicht mehr so unbekannt ist, wird es hier schnell voll. Zu den Randzeiten ist man hier einsamer. Am Strand gibt es auch eine Taverne. 

Richtung Komiža beeindruckt Mala Pritišćina mit ihren Klippen, deren Steinschichten schräg ins Wasser verlaufen. Schwimmend kann man sich zwischen den Felsen ein kleines Stück landeinwärts zu einem Ministrand schlängeln. 

An der Ostseite finden sich immer wieder kleine Buchten mit Kiesstränden entlang begrünter Klippen. 

Zur Zeit Jugoslawiens wurden auf der Insel bis zu 30 militärische Anlagen errichtet, darunter ein unterirdisches Krankenhaus und ein U-Boot-Tunnel (nördlich von Vis-Stadt), der nicht nur für Geschichtsinteressierte interessant ist. In der Bucht können Sie ankern und den Tunnel per Dinghi oder schwimmend erkunden. Vom Berg oberhalb des Tunnels hat man nicht nur eine schöne Aussicht, sondern es gibt noch weitere militärische Anlagen, Bunker und Tunnel. 

Eine der schönsten, aber auch bekanntesten Strände von Vis: Stiniva.

 

Biševo

Biševo ist vor allem für seine Höhlen bekannt. Allen voran die Blaue Grotte. Sie wurde 1884 von einem Maler aus Wien entdeckt. Besonders Vormittags entfaltet sich das Farbenspiel und die Leuchtkraft innerhalb der Höhle. Zum Schutz der Höhle und ihrer Meeresbewohner kann man sie nur organisiert besuchen. In der nahegelegenen Mezoporat-Bucht können Tickets erworben werden und man wird mit einem Boot in die Höhle gefahren.

Auch die Mönchsrobbenhöhle auf der Südostseite der Insel kann man von innen erleben. Sie ist mit 160 Metern die längste Höhle an der Adria. Früher besuchten Mittelmeer-Mönchsrobben die Höhle, daher wurde sie nach ihnen benannt, sie kommen jedoch zurzeit nur noch in der Ägäis vor. In der Höhle dürfen keine Lichtquellen verwendet werden und der Strand darin darf nicht angefahren oder betreten werden. 

Mehr über Biševo, seine Sehenswürdigkeiten und wie man sie besuchen kann, erfahren Sie beim Besucherzentrum.

Die Blaue Grotte zu ihrer schönsten Zeit.

 

Blauwasserfeeling um die Vulkaninseln

Rund 30 Seemeilen von Vis entfernt kann man in der Sommersaison bei guten Wetterbedingungen mit ein wenig Blauwasserfeeling den Felsen Jabuka ansteuern. Mystisch liegt er im blauen Meer und besteht aus Eisenerz, Lavagestein. Um ihn herum tummeln sich viele Meeresbewohner, er liegt in einem fischreichen Gebiet. 

Wieder zurück in Richtung Vis liegt eine weitere Insel aus Lavagestein, Brusnik. Hier kann man an der Nordost- und Südwestseite ankern und sich ein wenig auf der kleinen Insel umschauen. An der Nordseite liegt auch ein kleiner Steinstrand. 

Die größere Insel Svetac ist mittlerweile bis auf ein Haus nahezu unbewohnt, anders zur Zeit der Illyrer. Überreste des Teuta-Turms, wo der Legende nach die Königin der Illyrer lebte, thronen auf einem der Berge. Heute ist die Natur die Königin der Insel. Lediglich im Süden der Insel steht auch noch die St.-Andreas-Kirche. Die Insel ist im Privatbesitz der Familie Zanki. 

Raus in die Adria: Segeln um den Felsen Jabuka, den „Apfel“.

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Bildnachweis:
Vis-Stadt: xbrchx/AdobeStock
Komiža: Milan/AdobeStock
Stončica: Nino Pavisic/AdobeStock
Stiniva: Mislav/AdobeStock
Blaue Grotte: Paul Prescott/AdobeStock
Jabuka: Carol Anne/AdobeStock

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