Der Tag des Leuchtturms, heute am 7.8., stammt aus den USA. Leuchttürme öffnen dort an diesem Tag ihre Türen für die Öffentlichkeit. Damit soll die Bedeutung von Leuchttürmen als Navigationshilfe und Warnsignal ins Bewusstsein gerückt werden, denn sie sind nach wie vor, auch mit allen modernsten Techniken an Bord, wichtige Landmarken für Seefahrer und sind auch selber einen Besuch wert. Heute werden sie automatisch betrieben, in Deutschland ist der letzte Leuchtturmwärter 1998 von der Technik abgelöst worden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen einige besondere Exemplare, die in Europa zu finden sind.
Der erste Leuchtturm der Welt soll um 280 v. Chr. erbaut worden sein und stand direkt vor der Küste der ägyptischen Hafenstadt Alexandria auf der Insel Pharos. Pharos von Alexandria, wie der Leuchtturm genannt wurde, soll je nach Quelle zwischen 115 und 170 Metern hoch gewesen sein und wäre damit der höchste Leuchtturm bis ins 20. Jahrhundert hinein. Er zählte zu den sieben Weltwundern der Antike und diente in seiner Zeit als Vorbild für Leuchttürme an der Atlantikküste und am Mittelmeer, wie dem Herkulesturm (s.u.). Leider existiert er nicht mehr, da er durch Erdbeben zerstört wurde. Ein Abbild des Turms findet sich auf Münzen aus der Zeit. Auch entlehnten verschiedene Sprachen das Wort Leuchtturm von dem Inselnamen Pharos, wie Griechisch pharos, Spanisch faro oder Französisch phare.
Herkulesturm – der Älteste der Welt in Betrieb
Der älteste Leuchtturm, der noch in Betrieb ist, ist der Herkulesturm in A Coruña im Norden Galiciens in Spanien. Der Turm ist das Wahrzeichen und Highlight der Stadt. Er wurde im 2. Jahrhundert unter den Römern erbaut und hat damit schon zur Zeit des Kaisers Trajan Seefahrern den Nordwestzipfel Spaniens angezeigt. Eine Inschrift am Leuchtturm verweist auf den Baumeister Gaius Sevius Lupus. Seinen Namen erhielt der Turm auf einer Legende basierend, wonach auf dem Felsen, auf dem er steht, Herkules mehrere Tage gegen den Riesen Geryon gekämpft hat, bevor er ihn schließlich besiegte. Die Reste des Riesen sollen immer noch hier liegen. Seit 2009 ist der Turm Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Im Turm gibt es auch eine archäologische Ausgrabungsstätte mit Fundstücken aus der Römerzeit. Sie erfahren auch, wie die Römer ihn damals befeuert haben. Den 55 Meter hohen Turm kann man nur zu Fuß über fast 250 Stufen erklimmen. Von oben haben Sie eine schöne Aussicht auf die Stadt Coruña und die Atlantikküste.
Alter Leuchtturm Travemünde – der Älteste Deutschlands
An der Stelle des Alten Leuchtturms Travemünde wird schon im 13. Jahrhundert ein Leuchtturm urkundlich erwähnt, jedoch wurde er Anfang des 16. Jahrhunderts von dänischen Truppen zerstört. Der heutige Leuchtturm wurde dann 1539 wiedererbaut. In Betrieb ist der älteste Leuchtturm Deutschlands leider nicht mehr, weil ihn ein Hotel verdeckt, aber in den Innenräumen, auf acht Geschossen verteilt, zeigt eine Ausstellung, wie Leuchttürme durch die Zeiten befeuert wurden und auch die verbliebene Lichtanlage des Turms kann man sich anschauen. Auf einer Führung erfährt man auch zahlreiche Geschichten und Legenden, die sich um den Turm ranken. Über 142 Stufen erreicht man schließlich die Aussichtsplattform, die mit einem Ausblick aus 31 Metern Höhe über die Travemünder Altstadt, die Lübecker Bucht und Küste Mecklenburg-Vorpommerns belohnt.
Faros Tourlitis – der Balancierende
Der Leuchtturm auf der Insel Tourlitis vor der griechischen Insel Andros trotzt Wind und Wellen auf einer schmalen Steinsäule und man fragt sich, wann der Fels unter ihm wohl weggespült sein wird. Der Turm wurde 1897 erbaut, jedoch im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen zerstört. In den 1990ern wurde er schließlich getreu wieder nachgebaut und ist seitdem das Highlight der Stadt. Eine Treppe, in den Felsen gehauen, führt zum Turm hinauf. Er ist nur sieben Meter hoch und immer noch in Betrieb, jedoch automatisch, nicht mit Leuchtturmwärter.
Faro Punta Hidalgo – der Futuristische
Ganz anders als die vorherigen Leuchttürme in klassischer Form, präsentiert sich der Faro Punta Hildago an der Nordostküste Teneriffas wie ein futuristisches Gebilde aus dem Film Metropolis. Als schneeweiße Basaltsäule sticht er aus der dunklen, flachen vulkanischen Landschaft heraus. Seit 1994 ist er in Betrieb und läuft automatisch ohne Leuchtturmwärter.
Phare de l’Île Vierge – der höchste Klassiker
Der höchste klassische Leuchtturm ist der Phare de l’Île Vierge mit 82,5m in Plouguerneau in der Bretagne. Er wurde 1845 gebaut, erhielt aber seine finale Höhe erst 1902, die ihn zum höchsten Turm Europas macht und geht man von klassischen Leuchttürmen aus, auch zum höchsten der Welt. Innen zieren über 12.000 Fliesen aus Opal die Innenwände. Fast 400 Stufen muss man erklimmen, um zur Lichtanlage zu gelangen. Im Turm befindet sich auch die Unterkunft für den Leuchtturmwärter, heute läuft die Lichtanlage jedoch automatisch. Man kann den Turm auch besichtigen.
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