Segeln in der Karibik: Martinique – die Insel der Blumen

Die Insel Martinique gehört zu den Kleinen Antillen im Karibischen Meer und liegt zwischen Dominica im Norden und St. Lucia im Süden. Vulkanische Aktivitäten haben auf der Insel eine eindrucksvolle Landschaft hervorgebracht, eine Mischung aus Gebirge, schwarzen und weißen Sandstränden, tropischem Regenwald, Mangrovenwäldern und Wasserfällen. Aufgrund der reichen Flora durch das warme und feuchte Klima wird Martinique von seinen Bewohnern auch „die Insel der Blumen“ genannt. Daher lohnt es sich, die Insel auch zu Fuß zu erkunden.

Für einen Wochentörn bietet die Insel bereits viel Sehenswertes, wer zwei Wochen Zeit hat, kann auch weitere Inseln im Süden wie St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen bis nach Grenada einplanen oder Richtung Norden nach Dominica und Guadeloupe segeln.

Die Kultur der Einwohner ist geprägt durch französische, karibische und afrikanische Einflüsse. Neben der Amtssprache Französisch ist auch das Martinique-Kreolisch gängig. Der Großteil der Bevölkerung hat afrikanische Wurzeln. Die kreolische Küche vereint ebenfalls die verschiedenen Traditionen, lokale Zutaten werden mit afrikanischen, europäischen und indischen kombiniert. Typische Produkte der Insel sind zum Beispiel Rum, die karierten Madras-Stoffe oder auch der Bakoua-Hut. Mit der Tour des Yoles hat die Insel jeden Sommer sogar ihre eigene Regatta um die Insel mit traditionellen Booten. 

Wissenswertes für Ihre Charter

Die Lufttemperatur bewegt sich ganzjährig etwa zwischen 25 und 30 Grad und auch die Wassertemperatur liegt durchschnittlich um die 26 Grad. Der Passatwind aus Nordost beschert konstante Segelwinde, die aber mit Kraft daherkommen, daher ist dieses Revier eher für erfahrenere Crews geeignet. Die Monate Dezember bis April liegen außerhalb der Hurrikansaison. 

Da sie zu Frankreich gehört, ist die Einreise mit einem Personalausweis möglich und Sie können bequem mit dem Euro zahlen. Wer andere Inseln in seinen Törn einplant, benötigt jedoch einen Reisepass. Genauere Informationen zur Einreise finden Sie auf der Seite Frankreich-Seite des Auswärtigen Amtes.  

Martinique ist sehr gut mit dem Flugzeug von Europa aus zu erreichen, entweder direkt oder mit Zwischenstopp in Paris. Eine Yachtcharter in der Karibik können Sie tageweise buchen, sodass Sie Ihre Charter an die Flüge anpassen oder vorher/nachher noch Tage auf der Insel in einer anderen Unterkunft verbringen können.  

Am Anse Noir südlich der Bucht Fort-de-France geht es ruhiger zu. ©dpVUEimages/AdobeStock

 

Fort de France – lebhafte Hauptstadt

Startpunkt ist eines der größten Segelzentren der Karibik, die Marina du Marin, etwa eine halbe Stunde Autofahrt Richtung Süden von Fort de France entfernt. Hier finden Sie eine Infrastruktur vor, die es auf den anderen Inseln nicht gibt, etwa mehrere Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Mietwagenstation und Touristen-Info. 

Fort de France ist die Hauptstadt der Insel und auch die größte Stadt auf den französischen Antillen. Sie liegt auf der geschützten Westseite in der gleichnamigen großen Bucht. Bei einem Gang durch die historische Altstadt bekommen Sie einen Eindruck vom architektonischen und kulturellen Erbe, vorbei an der Bibliothek Schoelcher und dem grünen Platz der Savanne. Das Fort Saint-Louis wurde während des Krieges gegen Großbritannien gebaut, auf einer Führung können Sie mehr über die Geschichte nicht nur des Fort, sondern der ganzen Insel erfahren. Über letztere informiert auch das Museum für Geschichte und Völkerkunde.

Die Kathedrale St. Louis wurde nach alten Plänen der Vorgängerin gebaut, aber aus Materialien, die feuer- und erdbebenfest sind. Interessant ist auch die Gestaltung des Innenraums und der Fenster. Lernen Sie die Menschen der Insel bei ihrem feierlichen Gottesdienst kennen. Auch auf verschiedenen Märkten in der Markthalle und im Blumenpark können Sie Teil des alltäglichen Treibens werden und die kulinarischen Besonderheiten der Insel kennenlernen, ebenso in den zahlreichen Restaurants oder der lokalen Rum-Destillerie. 

Empfehlenswert für Naturfreunde und Spaziergänger ist auch der Jardin de Balata, ein botanischer Garten mit über 300 Pflanzenarten der Karibik. Hier bekommt man auch Kolibris zu sehen. 

Im Jardin de Balata geht es sowohl auf Grund, wie auch in der Höhe durch den Regenwald. ©Simon Dannhauer/AdobeStock

Yachtangebot auf Martinique

 

Auf den Spuren der Geschichte der Insel und ihrer Bewohner

Um Martinique kennenzulernen, sollte man nicht nur die paradiesischen Seiten der Insel besuchen, sondern auch in die Geschichte der Insel eintauchen. Ein Teil ist verbunden mit Napoleon Bonapartes erster Frau und großen Liebe, Joséphine. Ihre Eltern besaßen im Süden der großen Bucht in Les Trois-Îlets eine Zuckerrohr- und Kakaoplantage. In dem ehemaligen Küchenhaus des Anwesens ist ein kleines Museum mit Hinterlassenschaften der Kaiserin untergebracht. Bei einem Besuch ist eine Führung empfehlenswert, um mehr über ihr Leben und vor allem auch die Geschichte der Insel zu ihrer Zeit zu erfahren, denn sie führte mittels Napoleon wieder die Sklaverei auf der Insel ein. 

Dieses Thema findet auch in La Savane des Esclaves, einem Freilichtmuseum, von der anderen Seite eine Aufarbeitung. Wer Französisch versteht, sollte auf jeden Fall eine Führung wahrnehmen, eine begleitende Broschüre und Tafeln an den einzelnen Stationen gibt es auch auf Englisch. Hier erfahren Sie anhand von 15 traditionellen Hütten mit verschiedenen Themen, einem kreolischen und einem medizinischen Garten über die Geschichte und die Lebensbedingungen der Sklaven sowie deren Wissen um die Pflanzen und ihre Verwendung.  

Ab dem 17. Jahrhunderte gewann die Verarbeitung von Zuckerrohr eine große Bedeutung und die Produktion von Rum, bis der europäische Anbau ihren Niedergang bescherte. Über die Produktionsprozesse, die Rumproduzenten der Insel und das Leben auf den Plantagen informiert das Maison de la Canne nahe Trois-Ilets oder auch Moulin de Val d‘Or einige Kilometer von Sainte-Anne entfernt. 

Auf dem Weg nach Le Marin liegt das Ecomuseum, in einer alten Destillerie untergebracht, direkt an der Küste. Hier geht es um die Frühgeschichte der Insel und deren einstige Ureinwohner, die Arawak.

Die Insel arbeitet ihre Vergangenheit in verschiedenen kleinen Museen auf, häufig durch private Initiative. Etwa auf der ehemaligen Plantage der Eltern der französischen Kaiserin Joséphine. ©chromoprisme/AdobeStock

 

Der Süden – schöne Buchten und kilometerlange Strände

In der Bucht Anse Chaudière südlich der Hauptstadt liegt das pittoreske Städtchen Les Anses-d´Arlet. Die schöne kleine Kirche Saint-Henri aus dem 18. Jahrhundert direkt am Meer, umgeben von kreolischen Häusern, prägt das Bild des Ortes. Davor liegt ein Sandstrand und mehrere Stege. Hier gibt es Cafés, Restaurants und Geschäfte zur Versorgung. In der Bucht kann man auch viele Unterwasserbewohner beim Schnorcheln und Tauchen entdecken. 

Nördlich und südlich der Stadt befinden sich zwei weitere Buchten. In der großen im nördlich können Sie am langen weißen Sandstrand Grande Anse einen Badetag einlegen und sich an der Promenade mit mehreren Cafés und Restaurants stärken und spazieren gehen. Legen Sie auf dem Weg von Fort-de-France Richtung Grande Anse einen Stopp am Anse Noir ein, einem schwarzen Sandstrand, umgeben von grünen Palmen und Wald. Auch in der kleinen Bucht, Petite Anse, im Süden gibt es einen Sandstrand, an dem es ruhiger zugeht als im Norden. 

Auf dem Weg nach Le Marin kommen Sie an einem im Meer liegenden Felsen vorbei, Le Diamant. Er spielte eine Rolle in den französisch-englischen Kriegen zu Zeiten Napoleons und ist heute noch ein Stein des Anstoßes, wem er nun gehört. Die ausgehöhlten Strukturen des Basaltgesteins sind Brutplatz verschiedenster Vogelarten. Auch als Tauchspot ist der Felsen beliebt. Im gleichnamigen Ort direkt gegenüber finden Sie Geschäfte, Märkte und  Restaurants sowie ein Muschelmuseum mit über 2000 Exponaten aus aller Welt. 

In einer geschützten Bucht liegt die kleine Stadt Le Marin, die alles zur Versorgung und für einen Einkaufsbummel bietet. Am südlichen Ende der Bucht können Sie am langen Sandstrand Pointe Marin auch Wassersportgeräte ausleihen, etwa zum Kitesurfen oder zum Wasserskifahren oder Tauchen am Riff. Das klare Wasser eignet sich auch gut zum Schnorcheln. Es sind auch mehrere Bars und Restaurants vorhanden.

Am südlichsten Punkt liegt die Gemeinde Sainte-Anne. Der gleichnamige Ort ist ein touristisches Zentrum der Insel, hier finden Sie neben der geschäftlichen Infrastruktur auch einen Fisch- sowie einen Obst- und Gemüsemarkt. Um den Südzipfel liegen viele Strände.

Der Fischerort Anse d´Arlet mit seinem langen weißen Sandstrand. ©chromoprisme/AdobeStock

Yachtsuche Martinique

 

Der Norden – tropischer Regenwald, schwarze Strände und der Mont Pelée

Saint-Pierre im Nordwesten war einst die Hauptstadt der Insel und erhielt sogar den Beinamen “kleines Paris der Antillen”. Anfang des 20. Jahrhundert wurde die Stadt sowie nahezu alle Bewohner durch den Ausbruch des Mont Pelée ausgelöscht. Die Stadt wurde wieder aufgebaut, einige Gebäude wie die Handelskammer und die Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption sogar nach altem Vorbild. An den Ausbruch erinnert immer noch einiges: Taucher können zu mehreren Wracks hinabsteigen, die damals in der Glut gesunken sind, in der Stadt kommt man immer wieder an Ruinen vorbei und das Musée Franck A. Perret informiert über die vulkanische Geschichte der Insel und den Ausbruch 1902 mit Fundstücken, die überstanden haben. 

Taucher und Schnorchler können nicht nur die Artenvielfalt um die Insel entdecken, sondern auch Menschengeschaffenes wie den Unterwasser-Skulpturenpark von Saint-Pierre. 

Der Norden ist geprägt durch Regenwald, Wasserfällen und den 1400 Meter hohen Vulkan Mont Pelée. Ambitionierte Wanderer können auch auf den Carbet und Mont Pelée wandern und die Aussicht über die Insel und das Meer genießen. 

Auch im Norden gibt es zahlreiche dunkle Sandstrände um den Mont Pelée, darunter der beliebte Anse du Ceron mit der kleinen Insel “La Perle” und Anse Couleuvre, welcher für Surfer und Taucher interessant ist, sowie der Anse du Carbet, an dem das Meer ruhiger ist. 

Saint-Pierre mit dem Mont Pelée im Hintergrund. Damien/AdobeStock

Haben Sie Fragen zu einer Yachtcharter auf Martinique oder Interesse an einem unverbindlichen Angebot? Melden Sie sich gerne bei uns via E-Mail unter info@1a-yachtcharter.de oder per Telefon unter +49 5741 3222690.

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